„Gegen den Notstand der Demokratie!“

Für Donnerstag, 26. März 2020 planten die Grünen zusammen mit der CDU, im Heidelberger Gemeinderat die Verlegung des so genannten Ankunftszentrums in die Wolfsgärten und damit eine massive Verschlechterung der Lebenssituation von Geflüchteten durchzusetzen. Durch breiten Widerstand konnten diese Pläne durchkreuzt werden. Mit der folgenden Presseerklärung beteiligte sich die AIHD/iL am 23. März 2020 an den Protesten dagegen:

Gegen den Notstand der Demokratie!
Keine Verlagerung des „Ankunftszentrums“ in die Wolfsgärten!

Am Donnerstag soll nach dem Willen von CDU und Grünen in einer verkürzten „Notgemeinderatssitzung“ mit verkürzter Debattenzeit die Verlagerung des „Ankunftszentrums“ auf die Heidelberger Wolfsgärten durchgepeitscht werden – einem Standort, den die Grünen vor der Gemeinderatswahl noch zurecht als inhuman und völlig ungeeignet für die Unterbringung von Geflüchteten bezeichnet hatten. Öffentliche Proteste dagegen sind laut der erlassenen Notverordnung nicht gestattet.
Wir sind wütend und zornig darüber, dass die Grünen die Corona-Krise ausnutzen, um mit der CDU eine geflüchtetenfeindliche Entscheidung ohne die abzusehende größere öffentliche Debatte durchzudrücken. Wir fordern Stadtverwaltung und Grüne auf, diese Entscheidung unverzüglich von der Tagesordnung zu streichen, bis wieder eine angemessene politische Debatte möglich ist.
Wir rufen alle, denen an einer menschlichen und demokratischen Entscheidung gelegen ist, auf, diesen durchsichtigen Coup mit allen geeigneten Mitteln des Protestes zu verhindern.
Lasst dieses Vorgehen nicht unkommentiert!
Auch in Zeiten von Corona gilt: Solidarität ist unteilbar!

Antifaschistische Initiative Heidelberg (organisiert in der Interventionistischen Linken)

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FÄLLT AUS: 18.3.: „Rechtsterrorismus in Hessen“ – Vortrag mit Sascha Schmidt

DIE VERANSTALTUNG FÄLLT AUFGRUND DER ZUGESPITZTEN SITUATION AUS UND WIRD IN EIN PAAR MONATEN NACHGEHOLT.

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus veranstalten wir zusammen mit der VVN-BdA Heidelberg einen Vortrag zum Thema „Rechtsterrorismus in Hessen: Extrem rechte Bestrebungen jenseits des NSU“ (20 Uhr, IG Metall, Friedrich-Ebert-Anlage 24, HD).

Hessen gilt in offiziellen Darstellungen seit Jahren als relativ ruhiges Bundesland hinsichtlich rechter Aktivitäten, Straf- und Gewalttaten. Der Mord an Halit Yozgat im April 2006 in Kassel und die Kontakte des NSU zu dem in Hessen lebenden Rechtsterroristen Manfred Roeder hatten jedoch das scheinbar beschauliche Hessen bereits im Jahr 2011 ins NSU-Licht rücken lassen. Die Nazi-Morde an dem CDU-Politiker Walter Lübcke am 2. Juni 2019 in Kassel und an einem Eritreer am 22. Juli 2019 in Wächtersbach waren schockierende Höhepunkte des rechten Terrors. Tatsächlich lassen sich bereits seit Jahrzehnten militante und terroristische Aktivitäten der extremen Rechten beobachten.
Der Politikwissenschaftler Sascha Schmidt gibt in seinem Vortrag einen Überblick über Vergangenheit und Gegenwart militanter Nazi-Netzwerke in Hessen.

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12.3.: Café Alerta zu Frauen in der Knastsoliarbeit in Mexiko

Anlässlich des Tags der politischen Gefangenen (18.3.) gibt es beim Café Alerta, dem Offene Treffen der AIHD/iL, diesmal einen kurzen Einführungsvortrag und einem Film zu Knastsoliarbeit von Frauen in Mexiko.

Der kollektive Dokumentationsfilm „Nos robaron los noches – Sie haben uns die Nächte genommen“ (Mexiko 2016, OmU) gibt die Sicht von Frauen wieder, die Gefangene im Knast begleiten. Elf Frauen berichten darüber, wie das Gefängnis sich ihrer Leben bemächtigt, von systematischen Diskriminierungen, Rollenzuschreibungen, und der Aneignung ihrer Körper. Sie erzählen uns von ihren Erfahrungen, von ihren Kämpfen und davon, wie sie mit dem Laufe der Zeit eine Anti-Knast-Haltung bekamen.

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Rede der AIHD/iL beim Frauen*kampftag 2020

Bei der gut besuchten und kämpferischen Kundgebung am 8. März 2020 auf dem Heidelberger Bismarckplatz gab es außer einem feministischen Flashmob nach chilenischem Vorbild, der von der Sambagruppe Rhythms of Resistance begleitet wurde, mehrere Redebeiträge. Danach ging es mit einer lautstarken Spontandemo durch die Hauptstraße, um die feministischen Forderungen in die Altstadt zu tragen. Die Rede der AIHD/iL dokumentieren wir im Folgenden:

Liebe Genoss*innen, liebe Freund*innen,

wenn wir am heutigen Frauen*kampftag hier zusammengekommen sind, um gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen* zu protestieren, dann meinen wir damit unterschiedlichste Formen von Gewalt.
Wir meinen damit sexualisierte Gewalt gegen Frauen*, häusliche Gewalt bis hin zu Morden durch Ehemänner und Partner. Gewalt gegen Frauen* im weiteren Sinn ist aber auch, wie damit umgegangen wird: dass diese Morde in der Presse und der allgemeinen Öffentlichkeit verharmlosend als „Familiendramen“ bezeichnet werden, als ob wir es mit einem Bühnenstück zu tun hätten. Auffallend ist dabei, dass Femizide im familiären Kontext nur dann als „Familiendrama“ heruntergespielt werden, wenn die Täter Biodeutsche sind; handelt es sich um migrantische Täter, ist plötzlich von „Ehrenmorden“ die Rede, und die patriarchalen Morde an Frauen werden benutzt, um rassistische Stereotype wiederzukäuen.
Und hier tut sich eine neue Dimension von Gewalt gegen Frauen* auf: die systematische Instrumentalisierung durch rechte und rassistische Bewegungen und Parteien, die sich nur dann punktuell für Frauen*rechte interessieren, wenn sie sie vorschieben können, um gegen Geflüchtete und Migrant*innen zu hetzen. Bundesweit zu sehen war dies nach den sexuellen Übergriffen in der Kölner Silvesternacht, bei denen diejenigen Parteien und Akteure, die diese Taten in ihrem Umfeld als so genannte Kavaliersdelikte betrachten, sich plötzlich zu Verteidigern der sexuellen Selbstbestimmung aufschwangen. Hier in der Region war es in Kandel zu beobachten, nachdem Ende 2017 die 15-jährige Mia durch ihren Ex-Freund ermordet worden war. Den migrantischen Hintergrund des Täters nutzte ein Bündnis von Stiefelnazis über Identitäre bis hin zur AfD über Jahre hinweg, um gegen Geflüchtete zu hetzen. Dabei interessierten sie sich weder für Mia noch für die Bedürfnisse ihrer Familie, und betrieben gleichzeitig ihre antifeministische Propaganda weiter.
Dagegen setzen wir uns zur Wehr: gegen die patriarchalen Morde ebenso wie gegen die Verharmlosung in den Medien, aber auch die Instrumentalisierung dieser Morde für eine rassistische Agenda. Gewalt gegen Frauen* ist Gewalt gegen Frauen*, Mord ist Mord, und sexuelle Übergriffe sind sexuelle Übergriffe, völlig unabhängig davon, wo die Täter geboren sind. Gewaltförmiger Sexismus und patriarchale Gewalt sind kein Import, sondern ein seit Jahrtausenden in die hiesige Gesellschaft eingeschriebenes Grundprinzip, dem wir auf allen Ebenen entgegentreten. Unser Feminismus bleibt antirassistisch!
An dieser Stelle wollen wir aber auch auf ganz andere Formen von Gewalt gegen Frauen* hinweisen, die heute weniger im Fokus stehen:
Dazu zählen auch geschlechtsspezifische Ausprägungen des ohnehin gewaltförmigen Kapitalismus und der Profitmaximierung, die zulasten der körperlichen und psychischen Unversehrtheit von Frauen* geht. Gewalt gegen Frauen* sind Arbeits- und Ausbeutungsbedingungen, die systematisch krankmachen, die ein erhöhtes Unfall- oder Todesrisiko beinhalten, die gezielt ein Leben in Armut herbeiführen. Das fängt bei der Tatsache an, dass auch hierzulande Altersarmut weiblich ist, und endet bei unübersehbar mörderischen Ereignissen wie den bewusst in Kauf genommenen Brandfällen in asiatischen Textilfabriken.

Der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen* darf sich nicht darauf beschränken, die extremsten Ausprägungen des patriarchalen Normalbetriebs zu kritisieren oder zu skandalisieren. Wenn wir der Gewalt gegen Frauen* den Kampf ansagen, dann sagen wir damit dem Patriarchat ebenso wie dem Kapitalismus den Kampf an.

Das erreichen wir nur, wenn wir als Frauen* uns nicht spalten lassen, wenn wir alle Einzelkämpfe zusammenführen und gemeinsam gegen Sexismus in allen seinen Spielarten und gegen Ausbeutung in all ihren Varianten angehen. Wir bewegen uns in unterschiedlichen Zusammenhängen, wir kommen aus unterschiedlichen Kontexten und Ländern, aber am heutigen Tag gehen weltweit Frauen* auf die Straße, um für ihre Rechte einzutreten. Über alle Unterschiede hinweg müssen wir die Gemeinsamkeit unserer Forderungen erkennen, aber auch die verschiedenen Bedingungen, unter denen unsere Kämpfe stattfinden, respektieren.

Wenn wir vorankommen wollen, dann nur gemeinsam. Deshalb ist und bleibt unser Feminismus antikapitalistisch, internationalistisch, antirassistisch und unbedingt solidarisch!

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8.3.: Heraus zum Frauen*kampftag!

Am 8. März 2020 gibt es ein Heidelberg eine Bündniskundgebung zum Frauen*kampftag, die auch wir mit organisieren. Den thematischen Schwerpunkt legen wir in diesem Jahr auf Gewalt gegen Frauen* in allen ihren Ausformungen.
Beginn der Kundgebung ist um 14.30 Uhr auf dem Bismarckplatz.

Kommt vorbei und lasst und gemeinsam wütend und laut sein!!! Um es in Johanna Dohnals Worten zu sagen: „Aus taktischen Gründen leise zu treten, hat sich noch immer als Fehler erwiesen.“

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Redebeitrag bei der Kundgebung „Solidarität mit den Geflüchteten!“

Mehr als 250 Menschen sind am 3. März 2020 dem Aufruf der AIHD/IL und der Seebrücke Heidelberg gefolgt und haben auf dem Bismarckplatz in Heidelberg gegen die unmenschliche Flüchtlingspolitik der EU und für offene Grenzen demonstriert. Wir werden nicht schweigen, während Polizei, Frontex und Militär an den Außengrenzen der EU Krieg gegen unbewaffnete Menschen in Not führen. Im Folgenden dokumentieren wir den Redebeitrag der Antifaschistischen Initiative Heidelberg:

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Genossinnen und Genossen!

Was wir zur Zeit an den Außengrenzen der EU erleben, ist die entfesselte Barbarei. Die EU führt Krieg gegen unbewaffnete Männer, Frauen und Kinder. Sie wird dabei unterstützt von teils organisierten, teils spontan zusammengefundenen faschistischen Mobs, die auf Menschenjagd gehen. Wir alle haben die Bilder gesehen von Kindern im Tränengasnebel, von Blendgranaten, von Vätern und Müttern, die versuchen, ihre Babys wiederzubeleben, von blutüberströmten Menschen unter Polizeiknüppeln, von Militärschiffen, die auf Flüchtlingsboote feuern.
Es kann niemand behaupten, er wüsste nicht, was zur Zeit in Griechenland in unserem Namen geschieht.

Wir sollten auch den Anlass der aktuellen Eskalation nicht vergessen: Der geschätzte und geförderte Waffenbruder von NATO und EU, der türkische Machthaber Erdogan fordert noch mehr Unterstützung in seinem blutigen völkerrechtswidrigen Krieg gegen das kurdische basisdemokratische Projekt in Syrien. Gestern konnte man eine sichtlich um Fassung ringende Bundeskanzlerin Merkel in die Fernsehkameras sagen hören, dass sich darüber natürlich reden ließe, er solle nur ja bitte die Grenzen wieder schließen.

Kein Wort des Entsetzens, der Solidarität, gar der Entschuldigung von den VertreterInnen der etablierten Parteien. Was sollten sie auch sagen? Sie haben konsequent auf diesen Zeitpunkt hingearbeitet. Sie haben den faschistischen Machthaber Erdogan als Bluthund bezahlt, der ihnen die Flüchtenden vom Leib hält. Sie haben die Mauern der Festung Europa immer weiter ausgebaut und befestigt, wohl wissend, dass sie dem Sturm derer nicht standhalten werden, die von Europa in Krieg und Elend gestürzt wurden.

Das einzige, was Europas Regierenden einfällt, um auf die Ereignisse zu reagieren ist die Entsendung von noch mehr Frontex-Truppen zur gewaltsamen Bekämpfung der Flüchtlinge, Drohungen und rassistische Hetze.

Griechenland hat unwidersprochen erklärt, das Asylrecht, ein fundamentales Grund- und Menschenrecht, sei bis auf weiteres „ausgesetzt“. Wir wollen daran erinnern, dass dieses Menschenrecht, das im von Deutschland dominierten Europa ohnehin bis zur Unkenntlichkeit entstellt und ausgehöhlt ist, ein Bestandteil der Genfer Flüchtlingskonvention ist. Europa verabschiedet sich damit selbst von den Minimalstandards, die sich die Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg selbst auferlegt hatten.

Auf Lesbos und an der türkischen Grenze haben Faschistinnen und Faschisten dieses Signal sehr gut verstanden. Sie bewaffnen sich und machen auf eigene Faust Jagd auf Flüchtlinge, Hilfsorganisationen und JournalistInnen und greifen mit brutaler Gewalt Flüchtlingsboote und Auffanglager an. Das Entsetzen darüber seitens der etablierten Parteien ist kaum anders als heuchlerisch zu bezeichnen. Auch hier in Deutschland sind die Rechten hochgepäppelt worden durch Diskurse, die – wie dann immer so schön gesagt wird – „die Sorgen und Nöte der AfD ernstnehmen“ wollten. Durch Diskurse, die mit der alten üblen Mischung aus Fremdenhass und Nationalstolz billige Wahlkampfpunkte sammeln wollten. Wir werden diesen Zusammenhang nicht vergessen. Wer gestern noch die Abschottung der Grenzen gegen Hilfesuchende gefordert und gefördert hat, wird unglaubwürdig, wenn er beim nächsten faschistischen Mord mit Kerzen in der Hand bei Mahnwachen steht.

Wir wollen von dieser Kundgebung ein klares Signal ausgehen lassen: Wir werden nicht bedroht von den flüchtenden Menschen an der Grenze, die wir gerne mit offenen Armen empfangen heißen. Wir werden bedroht von den sogenannten Weltordnungskriegen, die in Wirklichkeit schlichte Verteilungs- und Eroberungskämpfe sind. Wir werden bedroht von Konzernen, die die Lebensbedingungen der Menschen in den ärmeren Ländern so unerträglich machen, dass ihnen keine Wahl bleibt, als zu fliehen. Wir sind bedroht von Kapitalinteressen, die nicht vor der Zerstörung unserer Lebensressourcen zurückschrecken, um ihre kurz- und mittelfristigen Profite zu sichern. Im Kampf gegen diese Bedrohung sind die Flüchtenden unsere Verbündeten, nicht unsere Gegner. Wir haben es satt, uns betrügen zu lassen. Wir werden uns nicht gegeneinander ausspielen lassen im Kampf um ein paar Brosamen vom Herrentisch. Die Schlinge aus Grundrechtsabbau, Waffengewalt und Krieg passt am Ende des Tages auch auf unseren Hals. Beginnen wir endlich, uns gemeinsam zu wehren!

Die Zeit der billigen Mitleidsbekundungen ist vorbei. Die Festung Europa muss und wird fallen und wir freuen uns auf ihren Sturz.

Wir fordern:
Sofortige Öffnung der EU-Außengrenzen!
Schluss mit der Unterstützung des faschistischen Erdogan-Regimes!
Die Verfolgung türkischer und kurdischer Oppositioneller durch die deutschen Behörden muss sofort beendet werden!
Sofortiger Stopp aller deutschen Waffenlieferungen!
Für die uneingeschränkte Wiederherstellung des Asylrechts!

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15.2.: Demo „Für Demokratie und Gerechtigkeit in Togo!“

Am Samstag, 15.2.2020 findet in Heidelberg die Demo „Für Demokratie und Gerechtigkeit! Gegen die Zerstörung der Umwelt in Togo!“ statt, die von togoischen Exilorganisationen veranstaltet und von einem breiten Bündnis unterstützt wird. Auch wir rufen gemeinsam mit weiteren antirassistischen Organisationen aus Baden-Württemberg zu der Demo auf. Auftakt ist um 13 Uhr am Hauptbahnhof Heidelberg.
Den Aufruf, die Liste der veranstaltenden und unterstützenden Gruppen sowie weitere Infos gibt es auf der Homepage von Aktion Bleiberecht

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13.2.: Café Alerta zu „Antifeminismus als Säule der AKP-Staatsdoktrin“

Am 13. Februar 2020 ist beim Café Alerta, dem monatlichen Offenen Treffen der AIHD/iL, die Autorin Brigitte Kiechle zu Besuch. Unter dem Titel „Antifeminismus als Säule der AKP-Staatsdoktrin: Zur Lage der feministischen Bewegung in der Türkei und wie die radikale Linke in der BRD sich dazu zu positionieren hat“ gibt sie einen Einblick in die kurdischen und türkischen feministischen Kämpfe und deren aktuelle Entwicklung. Ab 19.30 Uhr ist im Café Gegendruck (Fischergasse 2, HD-Altstadt) Raum für gemütlichen Austausch und Vernetzung, um 20 Uhr beginnt der Vortrag.

Die Stellung der Frau in der Gesellschaft ist ein zentrales Feld politischer Auseinandersetzungen in der Türkei. Die Frauenbewegung ist in diesem Zusammenhang zu einer ernstzunehmenden, wichtigen gesellschaftspolitischen Akteurin geworden. Die langjährigen Erfahrungen im Kampf gegen patriarchale, männerbündische und männlich-hegemoniale Strukturen haben eine soziale Bewegung entstehen lassen, die auch die Fähigkeit hat, im Kampf um eine emanzipatorische gesamtgesellschaftliche Perspektive eine Rolle zu spielen. Um die Brisanz, die der Frauenkampf um gesetzlich verankerte Rechtspositionen, Emanzipation und Befreiung aktuell besitzt, ist ein Blick auf die frauenpolitischen Umbaupläne der Erdogan-Regierung aufklärend. Ausgehend von der Entwicklung der feministischen Bewegung in der Türkei soll im Vortrag Brigitte Kiechles dann den Fragen nachgegangen werden, inwieweit die feministische Bewegung eigenständiger Teil der Linken in der Türkei ist, welches Verhältnis zwischen „der Linken“ in der Türkei zum Feminismus besteht und wie sich die radikale Linke in der BRD dazu zu positionieren hat.

Brigitte Kiechle ist Mitautorin des Buchs „Partisanen einer neuen Welt“ und weiterer Publikationen zur Türkei und Kurdistan.

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11.2.: Gedenkstunde für die Familie Linick

Am 11. Februar 2020 werden um 12.15 Uhr in der Karl-Ludwig-Straße 4 Stolpersteine für die Familie Linick verlegt. Am Abend veranstalten VVN-BdA Heidelberg, AIHD/iL und die Stolperstein-Initiative eine Gedenkstunde mit musikalischer Umrahmung im Dokumentationszentrum deutscher Sinti und Roma, in der an diese vier HeidelbergerInnen erinnert und ihre Lebenswege vorgestellt werden. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Das jüdische Ehepaar David und Bertha Linick betrieb in der Plöck 36 ein Manufakturwarengeschäft und lebte mit den beiden Kindern in der Altstadt. Ab 1933 wurden sie vom antisemitischen Terror der Nazis zunehmend bedrängt.

Der Sohn Edgar, der sich als Jude und Sozialist doppelt bedroht sah, floh bereits 1933 nach Spanien, 1936 folgte ihm seine Schwester Gretel. Beide unterstützten den antifaschistischen Kampf gegen die Franco-Putschisten und verteidigten die spanische Republik, indem sie in den Hospitälern der Internationalen Brigaden mitarbeiteten. Nach der Niederlage flohen die Geschwister nach Frankreich und wurden als SpanienkämpferInnen interniert. Während Gretel 1942 vom Vichy-Regime an die Nazis ausgeliefert und in Auschwitz ermordet wurde, wurde Edgar von der britischen Armee befreit und lebte von 1948 bis zu seinem Tod 1982 in Ostberlin.

Ihre Eltern waren 1940 von Heidelberg nach Gurs deportiert und danach in weitere französische Lager verschleppt worden. Bertha Linick verhungerte Ende 1942 im Camp de Noé, während ihr Mann David die Befreiung in einem jüdischen Zwangsaltersheim erlebte. Er starb 1965 in Würzburg.

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9.1.: Café Alerta zu Charlottesville

Am 9. Januar 2020 starten wir beim Café Alerta, dem monatlichen Offenen Treffen der AIHD/iL, mit einem Filmabend zu Neonazis in den USA ins neue Jahr. Im Mittelpunkt steht der Nazi-Anschlag auf antifaschistische Demonstrant*innen im August 2017 in Charlottesville. Wie immer gibt es ab 19.30 Uhr im Café Gegendruck (Fischergasse 2, HD-Altstadt) Raum für gemütlichen Austausch und Vernetzung, ab 20 Uhr starten wir mit einer Doku zum Thema.

Mitte August 2017 marschieren in Charlottesville, Virginia, hunderte Demonstranten durch die kleine Stadt. „Unite the Right“: das ist das Motto des Aufmarsches. Mitglieder von Neonazi-, rassistischen, anti-muslimischen Gruppen demonstrieren ihre Stärke.
Tausende demonstrieren dagegen, am Ende kommt es zur einem Attentat eines Neonazis auf Gegendemonstranten. Die 32-jährige Heather Heyer wird ermordet, über 30 weitere Menschen werden verletzt.
Der Neonazi-Attentäter wird im Juni 2019 wegen diesem Hassverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt. Ende Juli 2019 wird James Alex Fields zusätzlich wegen Mordes, mehrfacher schwerer Körperverletzung und Fahrerflucht zu lebenslänglich plus 419 Jahren Haft verurteilt.
An diesem Abend könnt ihr mit uns zusammen eine Dokumentation über die Ereignisse in Charlottesville ansehen.

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