Nicht einmal 20 Nazis brachte eine Kooperation von „Die Rechte“ und NPD am 8. April 2017 in Sinsheim auf die Straße. Unter dem Slogan „Den Deutschen eine Zukunft“ wollten die FaschistInnen in der Kraichgau-Stadt Werbung für den „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) am 3. Juni in Karlsruhe machen.
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Der Mini-Aufmarsch der Rechten war geprägt von den „üblichen Verdächtigen“, die immer in Sinsheim am Start sind, wenn braune Aktivitäten anstehen. Die Kraichgauer Nazis Patrick Hillenbrand, Johannes Bachmann, Reinhard Schätz und Timo Feldpausch hatten offenbar mal wieder nichts Besseres zu tun, als sich an einer Demo zu versuchen. Die vier Genannten, alle ehemalige Aktivisten der „Freien Nationalisten Kraichgau“, hatten sich letztes Jahr von der NPD abgewandt und sind nun für „Die Rechte“ aktiv. Feldpausch will für die Partei sogar für den Bundestag kandidieren. In Sachen TddZ waren alle Vier im vergangenen Jahr in Dortmund zugegen.
Das Interessanteste an der Demonstration ist sicherlich die Zusammenarbeit von „Die Rechte“ mit den FunktionärInnnen der regionalen NPD-Gliederungen. So traten neben Christian Worch, Bundesvorsitzender von „Die Rechte“, und Michel Fischer, „Die Rechte“ Thüringen, auch der NPD-Kreisvorsitzende Jan Jaeschke (Weinheim) und die Vorsitzende des NPD-Frauenverbands RNF, Ricarda Riefling (Pirmasens), als RednerInnen auf. Riefling war gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Markus Walter, NPD-Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz, angereist.
Bereits einen Tag zuvor war Dieter Riefling, „freier Nationalist“ aus Hildesheim und Ex-Mann von Ricarda, in Rheinhessen (Rheinland-Pfalz) als Referent zum Thema „Gessinnungsjustiz“ aufgetreten. Der Nazi ist auch unterwegs in Sachen Werbung für den TddZ. So trat Riefling Ende September 2016 im Karlsruher Raum auf und konnte bei einer Mobilisierungsveransatltung der Partei „Die Rechte“ als „Vater des TddZ“ (O-Ton „Die Rechte“ Baden-Württemberg) über die Geschichte der Nazi-Veranstaltung schwadronieren.
Anschließend an die Mini-Demo in Sinsheim machte sich der braune Wanderzirkus auf nach Au am Rhein, einer kleinen Gemeinde zwischen Karlsruhe und Rastatt. Dort demonstrierten dann noch 15 Nazis unter demselben Motto.
In Au hatte Christian Worch als Kandidat an der BürgermeisterInnen-Wahl teilgenommen und erhielt im ersten Wahlgang am 23. März acht Stimmen (0,39%). Bei der Neuwahl am 9. März, einen Tag nach der Nazi-Demo, konnte sich der langjährige Aktivist und einstige Weggefährte von Michael Kühnen sogar auf neun Stimmen steigern (0,45%).