Der Normannia-Prozess neigt sich dem Ende zu. In den beiden (voraussichtlich) letzten Prozesstagen am 5. und 8. Dezember 2022 werden aus antifaschistischer Sicht jedoch noch einige interessante Zeug*innen zu hören sein – unter anderem ein Normanne, der für die Heidelberger AfD zur Kommunalwahl aufgestellt war. Deshalb rufen wir weiterhin dazu auf, die Prozesse zu begleiten. Möglicherweise wird am 08. Dezember bereits ein Urteil gesprochen. Achtet deshalb weiterhin auf unsere Ankündigungen und besucht gemeinsam mit uns die Gerichtsverhandlungen!
Beginn der Verhandlungen am Montag, 5.12. und Donnerstag, 8.12. ist jeweils um 9.00 Uhr. Wegen der Vorkontrollen lohnt es sich, schon um halb neun da zu sein.
Im Folgenden ein kurzer Prozessbericht vom Prozesstag am 23. November 2022:
Normannia-Prozess – Alkohol, Gedächtnislücken, Täterschutz
Am 23. November 2022 kam es zum zweiten Verhandlungstag im Normannia-Prozess, in dem vier Burschenschafter, darunter zwei der Normannia Heidelberg, wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung angeklagt sind.
Die vier Angeklagten sind die letzten, deren Tatbeteiligung beim antisemitischen Angriff vor zwei Jahren auf dem Haus der Burschenschaft geklärt werden soll – andere haben bereits Strafbefehle akzeptiert oder werden vom Gericht nicht mehr als Tatverdächtige betrachtet. Verteidigt wurden alle vier durch Anwälte, die sich durch ihr gerichtliches Eintreten für Nazis einen Namen in der rechten Szene gemacht haben. Wie die Angeklagten entstammen auch sie extrem rechten Burschenschafts-Netzwerken. Zwei der Anwälte arbeiten in derselben Kanzlei, in der mittlerweile auch einer der am Tatabend anwesenden Normannen arbeitet. Der gescheiterte Nazi-Rapper Patrick B. hatte in der Tatnacht im Haus der Normannia in seinen Geburtstag gefeiert und ist durch seine Aktivitäten in der „Identitären Bewegung“ (IB) bekannt. Weiterlesen










