AfD normalisiert sich über Vereinswesen

Der Vorstand des „Stadtteilverein Neuenheim e.V.“ hat einen neuen Vereinsbeirat gewählt. Laut Vereinssatzung entscheiden Vorstand und Beirat gemeinsam und gleichberechtigt über die Aktivitäten des Vereins, der die Traditionspflege und Gestaltung der Zukunft Neuenheims zum Ziel hat. Gewähltes Mitglied im Vereinsbeirat ist seit dem 1. August auch Albert Maul, der in Heidelberg als AfD-Aktivist bei Infoständen und anderen Veranstaltungen der rechten Partei vielen Antifaschist*innen bekannt ist.
Albert Maul war 2018 bis 2020 Beisitzer des Kreisvorstandes der AfD Heidelberg. Auf eine Anfrage der Rhein-Neckar-Zeitung äußerte sich der Stadtteilverein Neuenheim zur Mitgliedschaft eines rechten Aktivisten nach einem bekannten Muster: Die Parteizugehörigkeit spiele für das Engagement „keine Rolle“ und die demokratische Wahl sei „ohne Wenn und Aber“ zu akzeptieren.
Die AfD Heidelberg hat damit eine weitere Möglichkeit, ihre Politik durch einen vermeintlich harmlosen und angeblich engagierten Vertreter in die Stadtteilpolitik einsickern zu lassen. Die Normalisierung von rechten Positionen wird hier früher oder später sehr greifbar. In den anstehenden Kommunalwahlen in Baden-Württemberg im Frühjahr 2024 wird auch in Heidelberg ein neuer Gemeinderat gewählt. Aus Sicht der AfD ist ein Vertreter ihrer Propaganda in Neuenheim ein Schritt in die richtige Richtung zur Vermehrung ihrer bisherigen Sitze.

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