NPD scheitert mit „Corona-Protest“ in Sinsheim

Rund 20 Corona-Leugner*innen hielten am 22. Mai 2020 in Sinsheim eine Kundgebung ab. Aufgerufen hatte die Gruppe „Deutschland gegen den Corona-Wahnsinn“, mit der die NPD auf die Corona-Proteste von Aluhüten, Verschwörungsfreaks, Impfgegner*innen und „Reichsbürgern“ aufzuspringen versucht. Dass dies eher mit mäßigem Erfolg gekrönt wird, zeigte sich in Sinsheim.

Angemeldet hatte die Kundgebung der NPD-Stadtrat Marco Kister. Der Kreisvorsitzende der NPD Jan Jaeschke hielt eine Rede. Anwesend war auch Reinhard Schätz, langjähriger NS-Aktivist aus Rauenberg-Malschenberg. Dieser hatte sich letzte Woche noch in Stuttgart auf der Demo der Corona-Leugner*innen in Stuttgart gezeigt. Am Rande der Kundgebung, die durch Polizeigitter eingezäunt war, sollen sich nach Berichten von Augenzeug*innen auch die Brüder Manuel und Johannes Bachmann getummelt haben. Die beiden Faschisten stehen zurzeit wegen eines rassistischen Angriffs auf Gäste eines Wieslocher Eiscafés im September 2018 als Beschuldigte vor Gericht.

Der Nazi-Kundgebung schlossen sich nur sehr wenige „besorgte“ Bürger*innen an. Um das Gitter hatten sich noch rund 30 Schaulustige und Beobachter*innen eingefunden.

Von der einst proklamierten „Hochburg der NPD“ ist Sinsheim mittlerweile weit entfernt. Zwar hat die Partei einen Mann im Gemeinderat, doch ist die rechte Szene im Kraichgau nach Jahren des blinden Aktionismus offensichtlich in Lethargie verfallen. Die NPD entfaltet keine nennenswerte Außenwirkung mehr und beschränkt sich auf interne Veranstaltungen und Feiern.

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