Pressemitteilung der AIHD: Neonazis planen Demonstrationen am 1. Mai in Worms und Weinheim
Neonazis von NPD und „Kameradschaft Rheinhessen“ planen am 1. Mai 2025 eine „Doppeldemonstration“ unter dem Motto „Heraus zum Tag der deutschen Arbeit! 1. Mai – seit 1933 arbeitsfrei!“.
In Worms wollen sich die Rechten um 9.30 Uhr am Hauptbahnhof sammeln, um ihren Aufmarsch durchzuführen. Im Anschluss daran treffen sich die Neonazis um 13.30 Uhr am Weinheimer Hauptbahnhof. Dort soll ihre zweite Demonstration beginnen.
Seit vielen Jahren ist dies der erste Versuch neonazistischer Kreise, am 1. Mai wieder Demonstrationen in der Rhein-Neckar-Region durchzuführen.
„Es kann nicht sein, dass während eines allgemeinen Rechtsrucks und angesichts des gegenwärtigen Aufstiegs der AfD auch noch offen neonazistische Kreise ihre Propaganda auf die Straße tragen“, betont Clara Grube, Sprecherin der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD). „Auch wenn aktuell nicht davon auszugehen ist, dass die Nazis massenhaft auftreten werden, rufen wir alle Menschen in Worms und Weinheim dazu auf, den Faschist*innen und ihrer menschenverachtenden Hetze am 1. Mai konsequent entgegenzutreten.“
RÜCKBLICK
In Worms versammelten sich am 1. Mai 2015 rund 150 Neonazis zu einer Demonstration, zu der die NPD aufgerufen hatte. Wegen Blockaden durch Antifas konnten die Faschist*innen nur rund 300 Meter laufen und dann umkehren.
Am 1. Mai 2006 marschierten rund 250 Neonazis durch Heppenheim. Ihr Versuch, im Anschluss in Weinheim zu demonstrieren, scheiterte an den massiven Gegenprotesten. Die Faschisten konnten nach Ladenburg ausweichen.
HINTERGRUND
Nach der Umbenennung der NPD in „Die Heimat“ auf einem Bundesparteitag im Juni 2023 hatten sich mehrere unzufriedene Traditionalisten der Partei zusammengefunden und die NPD neu gegründet. Seit Januar 2024 wird die NPD wieder auf der Liste des Bundeswahlleiters als Partei geführt.
Federführend für die letzten regionalen Aktivitäten der NPD in den Jahren 2023 und 2024 war der baden-württembergische Landesvorsitzende Jan Jaeschke mit Unterstützung des Kreisverbands Rhein-Neckar.
Bei allen Kundgebungen und Demonstrationen fiel die kontinuierliche Kooperation mit der Kleinstpartei „Die Rechte“ bzw. der „Kameradschaft Rheinhessen“ um Florian Grabowski auf. Diese Gruppierung ist vor allem in der Region Alzey, Bingen, Ingelheim und Worms aktiv. Nachdem sich „Die Rechte“ im März 2025 aufgelöst hatte, firmieren die rheinhessischen Nazis wieder als „Kameradschaft“. Grabowski war bereits im September 2024 in die NPD aufgenommen worden.