6.9.: Kundgebung „Rechte Verbindungen kappen – nie wieder Normannia!“

Unter dem Motto „Rechte Verbindungen kappen – nie wieder Normannia!“ findet am Freitag, 6. September 2024 eine antifaschistische Kundgebung statt. Damit wollen wir im Vorfeld der Berufungsverhandlung im Normannia-Prozess zeigen, dass wir den rechten Burschen keine Chance geben, ihr braunes Treiben unter den Teppich zu kehren! Beginn der Kundgebung ist um 18.30 Uhr auf dem Kornmarkt. Kommt vorbei!

Hier der Aufruf zur Kundgebung:

Vor vier Jahren sorgte die Nazi-Burschenschaft Normannia bundesweit für Schlagzeilen: In der Nacht zum 29. August 2020 war es auf dem Haus der Normannia zu einem antisemitischen Angriff gekommen, als ein Verbindungsstudent einräumte, eine jüdische Großmutter zu haben. Die Burschenschafter verprügelten ihn unter antisemitischen Beschimpfungen mit Gürteln und bewarfen ihn mit Münzen. Angesichts des öffentlichen Aufschreis sah sich die Normannia gezwungen, die Aktivitas – also den Zusammenschluss der studierenden Mitglieder, die auf dem Haus leben – aufzulösen. Viele langjährige Mitglieder traten aus, um ihren Ruf zu retten. Mit der Umbenennung in „Cimbria“ plante die Normannia einen Neustart – aber das Vorhaben gelangte ungewollt an die Öffentlichkeit.
Der antisemitische Angriff ist nur die Spitze des Eisbergs: Seit Jahrzehnten ist die Normannia dafür berüchtigt, tief im braunen Sumpf zu waten. Der Hitlergruß ist bei den Mitgliedern üblich, Nazi-Größen waren als Referent*innen zu Gast, und das Haus der Normannia dient als Vernetzungsort für die regionale rechte Szene. Daneben hält die Burschenschaft enge Verbindungen zu unterschiedlichen faschistischen und rechten Organisationen.
Der antisemitische Angriff hatte juristisches Nachspiel: Vier Mitglieder der Normannia und der ebenfalls einschlägig bekannten Burschenschaft Germania zu Köln wurden Ende 2022 vor Gericht gestellt. Nach einem von angeblichen Gedächtnislücken und Falschaussagen geprägten Prozess wurden drei der Angeklagten zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, der vierte mangels Beweisen freigesprochen.
Nun steht die Berufungsverhandlung an: Weil aber nur die Verurteilten und nicht die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel eingelegt haben, gilt das so genannte Verschlechterungsverbot. Das bedeutet, die Strafen werden mit großer Sicherheit geringer ausfallen.
Aber unabhängig von dem Prozess gilt: Das faschistische Treiben der Burschenschaft Normannia muss ans Licht gezerrt und beendet werden. Dabei wird uns kein Gericht helfen, sondern nur antifaschistischer Protest.

Deshalb rufen wir zu einer antifaschistischen Kundgebung am 6. September 2024 um 18.30 Uhr auf dem Kornmarkt auf:
Rechte Verbindungen kappen – nie wieder Normannia!

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