Am 13. Februar 2020 ist beim Café Alerta, dem monatlichen Offenen Treffen der AIHD/iL, die Autorin Brigitte Kiechle zu Besuch. Unter dem Titel „Antifeminismus als Säule der AKP-Staatsdoktrin: Zur Lage der feministischen Bewegung in der Türkei und wie die radikale Linke in der BRD sich dazu zu positionieren hat“ gibt sie einen Einblick in die kurdischen und türkischen feministischen Kämpfe und deren aktuelle Entwicklung. Ab 19.30 Uhr ist im Café Gegendruck (Fischergasse 2, HD-Altstadt) Raum für gemütlichen Austausch und Vernetzung, um 20 Uhr beginnt der Vortrag.
Die Stellung der Frau in der Gesellschaft ist ein zentrales Feld politischer Auseinandersetzungen in der Türkei. Die Frauenbewegung ist in diesem Zusammenhang zu einer ernstzunehmenden, wichtigen gesellschaftspolitischen Akteurin geworden. Die langjährigen Erfahrungen im Kampf gegen patriarchale, männerbündische und männlich-hegemoniale Strukturen haben eine soziale Bewegung entstehen lassen, die auch die Fähigkeit hat, im Kampf um eine emanzipatorische gesamtgesellschaftliche Perspektive eine Rolle zu spielen. Um die Brisanz, die der Frauenkampf um gesetzlich verankerte Rechtspositionen, Emanzipation und Befreiung aktuell besitzt, ist ein Blick auf die frauenpolitischen Umbaupläne der Erdogan-Regierung aufklärend. Ausgehend von der Entwicklung der feministischen Bewegung in der Türkei soll im Vortrag Brigitte Kiechles dann den Fragen nachgegangen werden, inwieweit die feministische Bewegung eigenständiger Teil der Linken in der Türkei ist, welches Verhältnis zwischen „der Linken“ in der Türkei zum Feminismus besteht und wie sich die radikale Linke in der BRD dazu zu positionieren hat.
Brigitte Kiechle ist Mitautorin des Buchs „Partisanen einer neuen Welt“ und weiterer Publikationen zur Türkei und Kurdistan.