Beim Café Alerta, dem monatlichen Offenen Treffen der AIHD/iL, gibt es am 13. Juni 2019 einen Blick über den Tellerrand: Im Mittelpunkt steht diesmal ein Bericht über die politische Situation in Chiapas/Mexiko.
Ab 19.30 Uhr treffen wir uns im Café Gegendruck (Fischergasse 2, HD-Altstadt) zum Austausch in gemütlicher Atmosphäre, um dann gegen 20 Uhr mit dem Input zu beginnen.
Chiapas: 25 Jahre zapatistischer Aufstand
Am 1. Januar 1994 treten die Zapatistas der EZLN zum ersten Mal in die Weltöffentlichkeit und beginnen im Staat Chiapas einen Aufstand gegen Neoliberalismus, Patriarchat und die Marginalisierung Indigener in Mexiko. Nach zweiwöchigen Gefechten, Verhandlungen mit der Regierung und der Erkenntnis, das letztere nichts bringen, beginnen die Zapatistas von unten und von links ihre Selbstverwaltungsstrukturen aufzubauen. 25 Jahre später hat sich in Chiapas viel verändert, und der Zapatismus wurde zu einer Projektionsfläche linker Utopien; dennoch sind Gemeinden, die einst geschlossen hinter der EZLN standen, gespalten, die Militarisierung der Region schreitet weiter voran, Großprojekte der Regierung fordern die autonomen Strukturen heraus und die sog. campaña de odio schürt derzeit im Netz den Hass gegen das zapatistische Projekt.
Die Referentin war als Menschenrechtsbeobachterin mit CAREA Menschenrechte (https://carea-menschenrechte.de/) für ein halbes Jahr in Chiapas und gibt einen Überblick zum chiapanekischen Konflikt und persönliche Einblicke in die aktuelle Situation und Kämpfe vor Ort.