Die meisten wissen nur vom Hörensagen vom Spitzeleinsatz 2010 in Heidelberg. Deshalb wollen wir bei einer Veranstaltung am Mittwoch, 1. März 2023 einen genaueren Blick auf die damaligen Ereignisse werfen. Der Vortrag „13 Jahre danach: Spitzeleinsatz in Heidelberg“ beginnt um 19.30 Uhr im Welthaus (im Heidelberger Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz 5).
Am 12. Dezember 2010 wurde in Heidelberg ein Spitzel des Landeskriminalamts enttarnt: Der Verdeckte Ermittler Simon Bromma hatte unter dem Decknamen „Simon Brenner“ über mehr als neun Monate hinweg die örtliche linke Szene ausgespäht. In den verschiedensten Gruppen hatte er Informationen über die politischen und privaten Aktivitäten von Hunderten von Menschen gesammelt und regelmäßig Berichte darüber verfasst. Langfristiges Ziel des Einsatzes war es, die AIHD/iL zu infiltrieren.
Für die Betroffenen, die teilweise fast täglich Kontakt mit dem Spitzel hatten, war die Enttarnung eines vermeintlichen engen Freundes und Genossen ein Schock, jedoch wehrten sie sich mit einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne und einer Klage gegen die rechtswidrige Repressionsmaßnahme. Im August 2015 stellte das Verwaltungsgericht Karlsruhe die Unrechtmäßigkeit des Einsatzes fest.
Betroffene des Spitzeleinsatzes berichten von den damaligen Umtrieben des Verdeckten Ermittlers und über die kollektiven Bemühungen danach, den Fall aufzuklären. Daneben soll es darum gehen, wie es möglich ist, sich gegen Spitzeleinsätze zu schützen, ohne das Vertrauen in die eigenen Genoss*innen zu verlieren.
Veranstaltet von der AIHD/iL und der Roten Hilfe HD/MA